Lerndispositionen - darunter versteht man die Veranlagung eines Tieres bzw. seine innere Bereitschaft etwas zu erlernen.

Sie gliedert sich in 3 Formen: a) angeboren b) erworben c) aktuelle.

Das Zusammenwirken dieser 3 Formen setzt die Grenzen dafür, was ein Tier aufgrund der Erbanlagen, der Vorgeschichte und seiner Tagesverfassung erlernen kann.

a) Beim Hund ist eine rassespezifische Lerndisposition für verschiedene Aufgaben feststellbar. So weisen Rassen, die seit Generationen auf das Befolgen von Kommandos selektiert wurden (z.B. Hütehunde) ein besseres Lernvermögen für Dressurkunststücke auf als solche, die zur selbständigen Arbeit gezüchtet wurden (z.B. Terrier). Was aber das selbständige Lösen von Problemsituationen angeht, ist es umgekehrt. Deshalb darf man auf keinen Fall Dressurfähigkeit mit Lernvermögen oder Intelligenz gleichsetzen!

b) Untersuchungen zeigen auf, dass die Vorgeschichte und die Haltungsbedingungen eines Tieres einen wesentlichen Einfluss auf dessen Lernvermögen haben.

c) Alle inneren und äußeren Faktoren, die während des Lernens auf das Tier einwirken.

Stress oder andere psychische Anspannungen wirken sich nachteilig auf das Lernvermögen aus, daher ist für das Training eine entspannte Atmosphäre unerlässlich. Der Hund darf beim Lernen nicht überfordert werden - kleine Lernschritte - die regelmäßig zum Erfolg führen. Wird die Lernsituation vom Tier als Stress empfunden, schaltet es auf Durchzug und kann weder etwas Neues aufnehmen noch bereits Gelerntes reproduzieren. Solche Erfahrungen könnten sich auch nachteilig auf spätere Trainingseinheiten auswirken.

Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch der Mensch, welcher dem Tier etwas beibringen will. Die aktuelle Verfassung und Stimmungslage sowie die Beziehung zwischen Mensch und Tier tragen wesentlich zum Lernerfolg bei.