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Ein Zitat von der Musherlegende George Attla:

".... ein Hund macht niemals Fehler.

Er ist nur ein Hund und deshalb benimmt er sich wie ein Hund und denkt wie ein Hund! In Wirklichkeit hast Du den Fehler gemacht, weil Du ihm nicht beigebracht hast, etwas zu tun, wenn Du es von ihm verlangst !

Oder Du hast seine physische und mentale Fähigkeit falsch eingeschätzt. Wenn also im Team ein Fehler vorkommt, dann hast Du ihn gemacht und nicht der Hund."

Der Geruchsinn des Hundes (Quelle: Canis-Skriptum: Das Verhalten des Hundes 2)

Primär verwendet der Hund seinen Geruchsinn zur chemischen Kommunikation, welche in die olfaktorische (geruchliche) und die gustatorische (geschmackliche) Kommunikation gegliedert wird. Der Bereich der chem. Kommunikation unter Hunden ist allerdings noch weitgehend unerforscht.

Die Signale für die chem. Kommunikation sind relativ unveränderliche Botschaften, die in ihrer Wirkung andauern sollten.

„Die Biologischen Funktionen des Geruchssinns: Ernährung, Fortpflanzung, Sozialverhalten, Reviergrenzen, Orientierung im Gelände etc.. Ein Hund erriecht, wer sich wann und wo aufgehalten hat, welchen Aktivitäten er dort nachging und in welche Richtung er verschwand.

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Die Fähigkeit von Hunden, Personen nach dem individuellen Restgeruch zu verfolgen, beruht verhaltensphysiologisch auf der großen Bedeutung der olfaktorischen Kommunikation für die Etablierung und Aufrechterhaltung des individuellen Sozialverbandes, in dem diese hoch sozialen Caniden leben: Es gibt den Gruppengeruch, Individuen werden jedoch auch am Individualgeruch erkannt, ihre Motivation, ihre Intention, ihre Emotionen werden errochen." (Text: Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen - Hundepsychologie)

Für die Geruchsverarbeitung werden ca. 50% der Hundenase und ca. 1/8 des Gehirns eingesetzt !

Die Riechschleimhaut des Hundes beträgt ca. 150 cm² - 250 cm² gegenüber  4 - 6 cm² beim Menschen. Je nach Rasse verfügen Hunde über 125 - 225 Millionen Riechzellen und können Buttersäure, einen Bestanteil des menschlichen Schweißes, in Konzentrationen unter 10.000 Molekülen pro cm³ Luft erkennen. Der Mensch benötigt dafür eine Konzentration von 10 Milliarden Molekülen.

Die Signale aus den Sinneszellen der Nase werden in den Allocortex (Strukturen des Großhirns zur Wahrnehmung und zentralen Verarbeitung von Gerüchen) geleitet. Hunde analysieren einen Geruch, indem sie ihn sofort in seine chemischen Bestandteile zerlegen. Riechen ist also vor allem eine geistige Arbeit.

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LERNVERHALTEN (Quelle: Canis-Skriptum: Lernen und Gedächtnis)

„ Eine dauerhafte und normalerweise adaptive Änderung im Verhalten eines Lebewesens, die auf eine spezifische Erfahrung während seines Lebens zurückgeführt werden kann."

(Dr. Dorit Feddersen Petersen)

 

Definition:

• Informationserwerb durch Wiederholung,

• verbunden mit positiven oder negativen Konsequenzen, die zu einer Verhaltensänderung führen,

• was prinzipiell während des ganzen Lebens möglich ist,

• und reversibel ist, was bedeutet, dass Erlerntes wieder vergessen werden kann.

Lerndispositionen - darunter versteht man die Veranlagung eines Tieres bzw. seine innere Bereitschaft etwas zu erlernen.

Sie gliedert sich in 3 Formen: a) angeboren b) erworben c) aktuelle.

Das Zusammenwirken dieser 3 Formen setzt die Grenzen dafür, was ein Tier aufgrund der Erbanlagen, der Vorgeschichte und seiner Tagesverfassung erlernen kann.

a) Beim Hund ist eine rassespezifische Lerndisposition für verschiedene Aufgaben feststellbar. So weisen Rassen, die seit Generationen auf das Befolgen von Kommandos selektiert wurden (z.B. Hütehunde) ein besseres Lernvermögen für Dressurkunststücke auf als solche, die zur selbständigen Arbeit gezüchtet wurden (z.B. Terrier). Was aber das selbständige Lösen von Problemsituationen angeht, ist es umgekehrt. Deshalb darf man auf keinen Fall Dressurfähigkeit mit Lernvermögen oder Intelligenz gleichsetzen!

b) Untersuchungen zeigen auf, dass die Vorgeschichte und die Haltungsbedingungen eines Tieres einen wesentlichen Einfluss auf dessen Lernvermögen haben.

c) Alle inneren und äußeren Faktoren, die während des Lernens auf das Tier einwirken.

Stress oder andere psychische Anspannungen wirken sich nachteilig auf das Lernvermögen aus, daher ist für das Training eine entspannte Atmosphäre unerlässlich. Der Hund darf beim Lernen nicht überfordert werden - kleine Lernschritte - die regelmäßig zum Erfolg führen. Wird die Lernsituation vom Tier als Stress empfunden, schaltet es auf Durchzug und kann weder etwas Neues aufnehmen noch bereits Gelerntes reproduzieren. Solche Erfahrungen könnten sich auch nachteilig auf spätere Trainingseinheiten auswirken.

Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch der Mensch, welcher dem Tier etwas beibringen will. Die aktuelle Verfassung und Stimmungslage sowie die Beziehung zwischen Mensch und Tier tragen wesentlich zum Lernerfolg bei.

Die Bestätigung

( Quelle: Canis-Skriptum: Lernen und Gedächtnis)

 

Bei der Bestätigung sollte man stets darauf achten, dass sie qualitativ und quantitativ konstant bleibt.

Beim Training von Tieren ist außerdem darauf zu achten, dass die Belohnung oder Bestrafung immer in der gleichen Weise erfolgt. Tonfall und Wortlaut eines Kommandos sollten immer gleich sein. Hunde merken am Tonfall eines Kommandos sehr genau, ob dieses ernst gemeint oder nur halbherzig gesagt wurde.

Sollten Tonfall und/oder Körpersprache des Hundeführers im Widerspruch zum gegebenen Kommando stehen, wird ein kluger Hund das Kommando ignorieren !